Wirkungsweise der Therapie
Bei dieser Gebärmutter erhaltenden Therapie wird ein fokussierter Ultraschallimpuls zielgenau auf Ihr Myom gerichtet und zerstört durch Hitze das Myomgewebe (Thermoablation). Diese Behandlungsmethode ist nicht-invasiv, d.h. es erfolgt kein operativer Eingriff mit Hautschnitt. Das fokussierte Ultraschallgerät (MRgFUS bzw. MR HIFU) wird von Ihrem interventionellen Radiologen* gesteuert und über die Bildgebung eines Magnetresonanztomographen (MRT) überwacht. Die Behandlung erfolgt ambulant, ist für einzelne Myome geeignet und dauert ca. 4 bis 4,5 Stunden. Sie sind die ganze Zeit bei vollem Bewusstsein.
Was kann es für mich bewirken?
Die fokussierte Ultraschalltherapie kann zu einer Verkleinerung Ihrer behandelten gutartigen Gewebeknoten (Myome) führen. Sofern Myome die Verursacher Ihrer Beschwerden waren und eine Größenreduktion eintritt, können Symptome wie z.B. Blutungsstörungen, Druckgefühle und Schmerzen zurückgehen. Sie gewinnen an Lebensqualität. Inwieweit diese positiven Auswirkungen der fokussierten Ultraschalltherapie bei Ihnen eintreten, hängt vor allem von der Größe, Lage und Anzahl Ihrer Myome ab. Der englische Fachbegriff für die MRT-gesteuerte, fokussierte Ultraschalltherapie ist „Magnetic Resonance guided Focused Ultrasound Surgery“ (MRgFUS) und wird ebenso als „Magnetic Resonance High Intensity Focused Ultrasound“ (MR HIFU) bezeichnet. Und wer es ganz kurz mag, sagt „FUS“.
Ist das Verfahren zur Linderung meiner myombedingten Beschwerden geeignet?
Das Verfahren kann zur Größenreduktion einzelner Myome beitragen und damit Ihre Beschwerden lindern. Es können jedoch aus nicht erfasstem Myomgewebe neue Myome nachwachsen. Als Behandlungsmethode wird die fokussierte Ultraschalltherapie (MRgFUS) nicht empfohlen bei:
- ausgedehnten Voroperationen mit Narbenbildung,
- Platzangst, Angst in engen Räumen,
- bei einer Anzahl von mehr als 3 Myomen
- oder Myomen, die größer als 10 cm sind,
- bei bestehender Schwangerschaft,
- in der Stillzeit,
- bei Metallteilen im Körper (chirurgische Klammern, Nägel, Herzschrittmacher, metallische Implantate etc.)
- und bei einer Allergie auf Kontrastmittel.
Großflächige Tätowierungen oder Piercings am Unterbauch können die Durchführung der fokussierten Ultraschalltherapie ebenfalls behindern. Auch Trägerinnen von Insulinpumpen, Innenohr-Prothesen oder Nervenstimulationsgeräten sind von der Behandlung via MRT ausgeschlossen. Bitte sprechen Sie in diesem Fall Ihren Arzt an. Er kann bei der Wahl der für Sie optimalen Behandlungsmethode für Ihre Myome mit einer im Vorfeld gründlich durchgeführten Diagnostik adäquate Empfehlungen aussprechen.
Während der Beschäftigung mit Ihren Myomen können Sie von unterschiedlichen Gefühlen begleitet sein: z.B. Leidensdruck durch Beschwerden. Oder Unsicherheit durch die vielen Behandlungsmöglichkeiten, die sich Ihnen eröffnen. Auch Angstgefühle vor der Durchführung eines Eingriffes. Bitte nehmen Sie sich die Zeit, sich umfassend zu informieren und dann bewusst zu entscheiden.
Fokussierte Ultraschalltherapie und Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft ist nach der fokussierten Ultraschalltherapie prinzipiell möglich. Ob und wie der fokussierte Ultraschall die Fruchtbarkeit (Fertilität) einer Frau beeinflusst, ist noch nicht ausreichend erforscht.
Die Vorsorge und Nachsorge
Vor der fokussierten Ultraschalltherapie benötigen Sie ein MRT-Bild des kleinen Beckens, um die Anzahl, Lage und Größe Ihrer Myome exakt zu bestimmen. Ihr Arzt kann Ihnen die Untersuchungsabläufe der nötigen diagnostischen Verfahren (MRT) genau erklären und Sie ggf. an einen Kollegen seines Vertrauens überweisen. Direkt nach der fokussierten Ultraschalltherapie wird ein MRT-Bild mit Kontrastmittel gemacht, um den Therapieerfolg bildgebend zu dokumentieren und etwaige Komplikationen zu erfassen. Sie verbleiben dann 1-2 Stunden zur ärztlichen Beobachtung im Krankenhaus, um sich zu erholen. Bitte beachten Sie, dass Sie durch die verabreichten Schmerz- und Beruhigungsmittel mindestens 12 Stunden in Ihrer Reaktionszeit eingeschränkt sind. Fahren Sie in dieser Zeit bitte kein Auto, bedienen Sie keine Maschinen und treffen Sie keine wichtigen Entscheidungen. In den nächsten 12 Stunden sollten Sie nur eines tun: sich von dem Eingriff erholen und in Ihren Alltag zurückkehren.