Myome behandeln – Übersicht der Therapieformen
Myome behandeln durch regelmäßige Kontrolle
Abwarten und Beobachten
Das Wachstumsverhalten der gutartigen Gewebeknoten (Myome) und die Auswirkungen auf Ihren Körper sind nicht eindeutig vorhersehbar. Solange Sie keine myombedingten Beschwerden haben, ist keine Behandlung Ihrer Myome notwendig. Ihr Arzt* begleitet Sie mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen. Zur Kontrolle sollten Sie Ihren Arzt spätestens alle 6 Monate eine Routineuntersuchung durchführen lassen. Weitere Infos.
Medikamentöse Myom Behandlungsmethoden
Myom Behandlung mit Schmerzmitteln (NSAID)
Die Gabe von nicht-steroidalen anti-inflammatorischen (=entzündungshemmenden) Medikamenten (= drugs) (NSAID) kann Ihre myombedingten Schmerzen und Krämpfe lindern. Die Schmerzmittel Diclofenac und Ibuprofen sind die gängigsten Arzneimittel, die im Rahmen dieses medikamentösen Verfahrens von Ihrem Arzt* verschrieben werden, um Ihnen den Leidensdruck zu nehmen. Auch Acetylsalicylsäure (ASS) kann verabreicht werden. Weitere Infos.
Ulipristalacetat
Eine neue Behandlung ist mit Ulipristalacetat möglich. Das ist ein sogenannter Progesteronrezeptormodulator. Er greift in den Hormonhaushalt ein, indem er die Wirkung von Progesteron blockiert. Progesteron kontrolliert das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. Durch die Einnahme über einen Zeitraum von mehreren Wochen verringert sich die Stärke Ihrer Blutungen, manchmal kommen sie vollständig zum Stillstand. Die Myomzellen hören auf, sich zu teilen, wodurch die Myome sich verkleinern. Im Moment darf Ulipristalacetat nur als Vorbereitung für eine Operation angewendet werden für einen Zeitraum von 3 Monaten. Weitere Infos.
GnRH
Die Therapie mit Gonadotropin Releasing Hormon-Analoga (GnRH-Analoga) verändert die Konzentration der Botenstoffe in Ihrem Körper – Ihrer Hormone: Sie senkt den Östrogen- und Progesteronspiegel. Diese Hormone regen unter anderem das Wachstum Ihrer Gebärmutterschleimhaut und der Myome an. Blockieren nun die künstlichen Hormone Ihre körpereigenen Hormone, wird der Aufbau Ihrer Gebärmutterschleimhaut verringert, die Ausschüttung der Hormone wird gebremst, im Idealfall reduziert sich die Größe der Myome in Ihrer Gebärmutter. Weitere Infos.
IUS Hormonspirale
Das Intrauterinsystem (IUS) ist eine Kunststoff-Spirale, welche über die Vagina durch den Gebärmutterhals in Ihre Gebärmutterhöhle eingesetzt wird. Durch die kontinuierliche Abgabe von künstlichen Hormonen hemmt sie den Aufbau Ihrer Gebärmutterschleimhaut. Die Hormonspirale kann zwischen 3 bis 5 Jahren in Ihrer Gebärmutterhöhle verbleiben. Es handelt sich hierbei um ein medikamentöses Therapieverfahren, da Ihnen durch die Spirale Medikamente (in diesem Falle künstliche Hormone) über einen gewissen Zeitraum zugeführt werden. Weitere Infos.
Nicht-operative Myom Behandlungsmethoden
Myomembolisation (Gebärmutter erhaltend)
Die Gebärmutter erhaltende Myomembolisation ist ein nicht-operatives Verfahren, bei dem die Nährstoffversorgung Ihrer Myome über winzig kleine Blutgefäße blockiert wird. Das Wachstum aller vorhandenen Myome wird gestoppt, sie können schrumpfen. Ihre z.B. durch Myome bedingten Blutungsbeschwerden gehen zurück. Die Myomembolisation (UFE) wird von einem interventionellen Radiologen durchgeführt, der in einem kooperativen Netzwerk mit Gynäkologen arbeitet. Der Eingriff wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Weitere Infos.
Fokussierter Ultraschall (MR-HIFU) (Gebärmutter erhaltend)
Bei dieser Gebärmutter erhaltenden Therapie wird ein fokussierter Ultraschallimpuls zielgenau auf Ihr Myom gerichtet und zerstört durch Hitze das Myomgewebe (Thermoablation). Das fokussierte Ultraschallgerät (MRgFUS bzw. MR-HIFU) wird von Ihrem interventionellen Radiologen* gesteuert und über die Bildgebung eines Magnetresonanztomographen (MRT) überwacht. Die Behandlung erfolgt ambulant und ist für einzelne Myome geeignet. Weitere Infos.
Radiofrequenzablation von Myomen (Gebärmutter erhaltend)
Myome in der Gebärmutter können mit der Methode der Radiofrequenzablation ohne einen chirurgischen Eingriff behandelt werden. Ihre Gebärmutter bleibt bei dieser Myom-Therapie erhalten. Viele Frauen haben aufgrund von Myomen starke oder verlängerte Regelblutungen (Hypermenorrhoe). Die Radiofrequenzablation eignet sich für Frauen mit starken Blutungen, die ihr Organ erhalten wollen. Weitere Infos.
Operative Myom Behandlungsmethoden
Myomentfernung (Myomenukleation) (Gebärmutter erhaltend)
Die Myomentfernung ist eine operative und Gebärmutter erhaltende Operation, bei welcher der Arzt* mit medizinischen Instrumenten die gutartigen Gewebeknoten (Myome) aus der Gebärmutter entfernt. Die Myomentfernung wird unter Vollnarkose durchgeführt. Je nach Lage, Größe und Anzahl Ihrer Myome gibt es verschiedene Wege der Myomektomie bzw. – enukleation. Weitere Infos.
Hysterektomie
Das Wort Hysterektomie setzt sich aus zwei altgriechischen Worten zusammen: „hyster“ bedeutet Gebärmutter und „ektome“ steht für entfernen, herausschneiden. Die Gebärmutterentfernung ist ein operatives Verfahren, bei dem der Arzt* den Gebärmutterkörper oder die vollständige Myomgebärmutter (Uterus myomatosus) entfernt. Dabei kann er zwischen vier Operationstechniken wählen. Weitere Infos.
Myolyse/Kryomyolyse (Gebärmutter erhaltend)
Bei der Myolyse richtet Ihr Arzt gebündelte Energie (Laser/ Strom) oder Kälte (Kryomyolyse) auf bzw. in Ihre Myome, um die Adern verschmelzen zu lassen (veröden), welche das Myom mit Blut versorgen. Das Myom stirbt ab und bleibt – ähnlich wie bei der Myomverödung (Myomembolisation) – in Ihrem Körper. Ihre Gebärmutter bleibt erhalten. Dieses Verfahren ist keine etablierte Therapie. Das Verfahren wird nicht als Standardverfahren zur Linderung myombedingter Beschwerden durchgeführt, sondern nur experimentell in Arbeitsgruppen. Weitere Infos.
Verschluss der Gebärmutterarterie mit Hilfe einer Bauchspiegelung (LUAO) (Gebärmutter erhaltend)
Der Verschluss der Gebärmutterarterie (Arteria uterinae) mit Hilfe einer Bauchspiegelung trägt den englischen Namen Laparoscopic uterine artery occlusion (LUAO). Dieses sehr junge gebärmuttererhaltende Behandlungsverfahren erfordert drei kleine Öffnungen – zwei in Ihrer Leistengegend und einen kleinen Schnitt in Ihrer Bauchnabelgrube –, durch die Ihr Arzt* die Gebärmutterarterie verschließen kann. Es gehört daher zu den minimal-invasiven Verfahren. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Es ist, je nach Verlauf des Eingriffes, ein Krankenhausaufenthalt von 1 bis 3 Tagen nötig. Das Verfahren ist keine etablierte Therapie. Weitere Infos.