Kurzzusammenfassung
Bei der Myolyse richtet Ihr Arzt* gebündelte Energie (Laser/ Strom) oder Kälte (Kryomyolyse) auf bzw. in Ihren gutartigen Gewebeknoten (Myom), um die Adern verschmelzen zu lassen (veröden), welche das Myom mit Blut versorgen. Das Myom stirbt ab und bleibt – ähnlich wie bei der Myomverödung (Myomembolisation) – in Ihrem Körper. Ihre Gebärmutter bleibt erhalten. Dieses operative Verfahren ist keine etablierte Therapie. Die Myolyse/Kryomyolyse wurde Anfang der 80er Jahre entwickelt. Das Verfahren wird nicht als Standardverfahren zur Linderung myombedingter Beschwerden durchgeführt, sondern nur experimentell in Arbeitsgruppen.
Wie ist der Ablauf der Myolyse/Kryomyolyse?
Bei der Myolyse/Kryomyolyse führt Ihr Arzt die chirurgischen Instrumente über einen kleinen Bauchschnitt ein (Bauchspiegelung bzw. Laparoskopie). Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt. Ob dies ambulant oder stationär erfolgt, hängt von der Dauer der Operation und den beobachteten Nachwirkungen ab. Falls Sie nach dem Eingriff starke Schmerzen haben, könnte eine stationäre Therapie mit auf Sie abgestimmter Schmerztherapie notwendig sein.
Eine anwendbare Alternative mit einer ähnlichen Technik könnte die fokussierte Ultraschalltherapie (MR HIFU bzw. MRgFUS) sein. Sie nutzt ebenfalls gebündelte Hitze (fokussierten Ultraschall) zur Myomverödung in Kombination mit der Bildgebung eines Magnetresonanz-Tomographen (MRT). Durch die gebündelte Hitze des Ultraschalls wird das Myomgewebe verödet (Thermoablation). Der MRgFUS-Eingriff erfolgt nicht-operativ.
Ist die Myolyse/Kryomyolyse zur Linderung meiner Beschwerden geeignet?
Ihr Arzt könnte dieses experimentelle Therapieverfahren nur bei kleinen und wenigen Myomen erwähnen. Die Myolyse/Kryomyolyse hat das Ziel, das weitere Wachstum der Myome zu verhindern. Vor der Entscheidung für oder gegen einen Eingriff steht die genaue Diagnose über Größe, Anzahl und Lage der Myome in Ihrer Gebärmutter. Ihr Arzt kann Ihnen alle nötigen Untersuchungen wie z.B. Ultraschall oder MRT qualifiziert erklären.
Im Augenblick stürmen wahrscheinlich viele neue Informationen auf Sie ein: Fachbegriffe, Behandlungsmethoden, Untersuchungsarten. Es ist eine Entscheidung zu treffen: Wie gehen Sie mit Ihren Myomen um? Was können Sie tun, um Ihre Beschwerden zu lindern? Was ist das Beste für Sie? Bitte nehmen Sie sich ausreichend Zeit zur Beantwortung Ihrer Fragen.
Myolyse/Kryomyolyse und Schwangerschaft
Die Myolyse/Kryomyolyse wird Rat suchenden Frauen mit Kinderwunsch nicht empfohlen. Die Veränderung der behandelten Myome zu narbigem Gewebe und gleichzeitig mögliche narbige Veränderungen der Gebärmutterwand könnten zu einem Riss der Gebärmutter während einer Schwangerschaft führen. Wie steht es um Ihre Familienplanung? Wollen Sie in der Zukunft schwanger werden? Der Arzt Ihres Vertrauens wird Sie über alternative Behandlungsmöglichkeiten aufklären. Sie haben viele Möglichkeiten, Ihren Myomen zu begegnen und mit ihnen umzugehen.
Vorsorge und Nachsorge bei der Myolyse/Kryomyolyse
Falls Sie diese Behandlungsmethode in Betracht ziehen, seien Sie sich bitte bewusst, dass es ein therapeutisches Verfahren im experimentellen Stadium ist. Es sind umfangreiche Voruntersuchungen mit bildgebender Diagnostik (Ultraschall, MRT) nötig. Eine Gewebeuntersuchung (histologische Untersuchung) im Vorfeld ist eine Möglichkeit, um bösartige Erkrankungen auszuschließen. Wenn die Lage, Anzahl und Größe Ihrer Myome genau bekannt sind, kann die Myolyse/ Kryomyolyse durchgeführt werden. Nach dem Eingriff erfolgen regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um den Verlauf der Veränderungen in Ihrer Gebärmutter zu beobachten.