Kurzzusammenfassung
Das Abtragen der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation) ist ein Verfahren zur Linderung Ihrer Beschwerden, wie z.B. starken Blutungen und eventuell damit verbundener Anämie. Diese Beschwerden können durch Myome verursacht werden. Der Arzt* nutzt für diesen Eingriff Ihre natürlich vorhandenen Körperöffnungen. Die Instrumente werden über die Vagina durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutterhöhle eingeführt (Hysteroskopischer Eingriff). Es handelt sich also um ein minimal-invasives Verfahren.
Je nachdem, welche Instrumente Ihr Arzt wählt, und ob Ihre Gebärmutterschleimhaut ausgeschabt oder mit Hitze zum Veröden gebracht wird, wird unterschieden zwischen:
- Abrasio/Curettage/Kürettage: Das Abtragen der innersten Schicht der Gebärmutterschleimhaut von der Gebärmutterwand. Diese wächst jedoch wieder nach. Die Abrasio ist kein Verfahren zur Myomentfernung.
- Ablation: Die Verödung aller Schichten der Gebärmutterschleimhaut durch Hitze. Dazu gibt es verschiedene Verfahren, z.B. mittels elektrischem Strom (Schlingen, Rollerball, Ballons) oder Laser. Die von den Instrumenten erzeugte Hitze führt dazu, dass die Gebärmutterschleimhaut in sich verschmilzt und dann abstirbt.
Alle Eingriffe können Sie entweder unter Regionalanästhesie (Spinalnarkose) oder unter Vollnarkose durchführen lassen. Die Spinalnarkose ist ein rückenmarksnahes Narkoseverfahren, bei der Ihre Schmerzempfindung für eine bestimmte Körperregion betäubt wird. Beide Narkosemöglichkeiten dauern zwischen 10 und 30 Minuten und erfolgen ambulant.
Was kann die Therapie für mich bewirken?
Die Ausschabung (Abrasio) dient Ihrem Arzt meist zur Diagnosestellung: Die gewonnene Gebärmutterschleimhaut kann direkt zur Gewebeuntersuchung (histologische Untersuchung) geschickt werden, um Zellveränderungen oder Entzündungen im Gewebe nachzuweisen bzw. auszuschließen.
Der Eingriff kann ebenso als Vorbereitung auf die Entfernung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation) durchgeführt werden. So könnten bösartige Veränderungen der Gebärmutterwand als Ursache für Blutungsstörungen ausgeschlossen werden. Eine Endometriumablation als Einzellösung bei bösartigen Veränderungen wäre eine ungenügende Therapie.
Das Entfernen der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation) wird vor allem zur Behandlung von Blutungsstörungen aufgrund von gutartigen Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut (Polypen) empfohlen.
Ist das Verfahren zur Linderung meiner myombedingten Beschwerden geeignet?
Ihr Arzt wird die Entfernung der Gebärmutterschleimhaut bei Ihrer myomatös veränderten Gebärmutter (Uterus myomatosus) sehr selten und nur nach genauester Bestimmung der Größe, Anzahl und Lage Ihrer Myome mit bildgebender Diagnostik (Ultraschall, MRT) als therapeutisches Verfahren zur Linderung Ihrer myombedingten Beschwerden anwenden. Ihre Myome kann Ihr Arzt mit der Ausschabung (Abrasio) oder Verödung (Ablation) Ihrer Gebärmutterschleimhaut nicht entfernen.
Das chirurgische Instrument der in der Abrasio verwendeten elektrischen Schlinge kann jedoch eingesetzt werden zur Myomentfernung. Damit ist nicht das Verfahren der Abrasio selbst gemeint, sondern nur das entsprechende chirurgische Gerät: Myome, die direkt unter der Gebärmutterschleimhaut liegen (submukös), können hysteroskopisch mit dieser elektrischen Schlinge schichtweise abgetragen werden. Hysteroskopisch bedeutet, dass Ihr Arzt den natürlichen Weg über Ihre Vagina als Zugang für die Operation wählt. Mehr zu dieser Myomtherapie finden Sie auf der Seite zur Myomentfernung.
Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, um für sich Klarheit über Ihren weiteren Weg mit den gutartigen Gewebeknoten (Myome) zu erlangen. Ihre Bedürfnisse, Ihr Körper, Ihre Beschwerden und die Lage, Größe sowie Anzahl Ihrer Myome sind wichtige Anhaltspunkte für Sie. Anhaltspunkte, um herauszufinden, welche Behandlungsmethode für Sie die passende und vielversprechendste ist, um Ihre Lebensqualität zurück zu gewinnen. Sie haben vielleicht im Zusammenhang mit Ihren Myomen auf der emotionalen Ebene mit Gefühlen der Unsicherheit oder innerem Druck zu kämpfen. Ihr Arzt kann Sie besser begleiten, je mehr er über das Bescheid weiß, was in Ihnen vorgeht.
Entfernung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation) und Schwangerschaft
Im Falle der Entfernung Ihrer Gebärmutterschleimhaut durch Erhitzen (Endometriumablation) regeneriert sich die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr. Eine zukünftige Schwangerschaft ist dann nicht mehr möglich, da sich keine Eizelle mehr einnisten kann. Bitte ergründen Sie daher sorgfältig, ob bei Ihnen noch ein Kinderwunsch besteht.
Bei der Ausschabung (Abrasio, Curettage/Kürettage) werden nur die inneren Schichten der Gebärmutterschleimhaut abgenommen. Sie können später im Rahmen Ihres Zyklus wieder nachwachsen. Sie können Ihre Familienplanung also fortführen. Bei der Ausschabung besteht nur ein geringes Risiko, dass Ihr Kinderwunsch in Zukunft erschwert wird: Es kann ein erhöhtes Risiko bei einer anschließenden Schwangerschaft bestehen, falls die Gebärmutterwand durch die Ausschabung geschwächt oder verletzt worden ist. Selten kann es in Folge eines Eingriffes an der Gebärmutter zu einem fehlerhaften Einnisten des Mutterkuchens (Plazenta) in einer Schwangerschaft kommen.
Vorsorge und Nachsorge bei der Entfernung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation)
Wird die Verödung der Gebärmutterschleimhaut als Behandlungsmethode für myombedingte Blutungsstörungen in Betracht gezogen, kann bei einem auffälligen Befund durch eine Ultraschalluntersuchung eine Ausschabung (Abrasio) zu diagnostischen Zwecken und zum Ausschließen bösartiger Veränderungen sinnvoll sein. Es kann sein, dass Ihr Arzt Sie vor dem Eingriff bittet, Medikamente, die Ihre Blutgerinnung herabsetzen, abzusetzen. Sorgen Sie in den nächsten 2 bis 3 Tagen gut für sich, indem Sie sich körperlich schonen und bei auffälligen Beschwerden Ihren Arzt aufsuchen.