Was sind Myome?

Myome: Allgemeine Informationen zu gutartigen Gewebeknoten

Das Wort „Myom“ hat seine Wurzeln in der griechischen Sprache. Es besteht aus den Silben „My-„, dem Wortstamm für Muskel – und „-om“, die Endung für Neubildung oder Geschwulst. Es wird im Englischen auch „Fibroid“ genannt. Diese Bezeichnung wird von „fibre“  für Faser, Struktur, Charakter(-eigenschaft) hergeleitet.

Myome sind gutartig

Myome sind gutartige Muskelgeschwülste der Gebärmuttermuskelwand (Myometrium). Sehr selten können Myome auch in anderen Organen vorkommen, z.B. in den Eierstöcken, in der Vagina oder in der Wand von Blutgefäßen. Eine Gebärmutter (Uterus) mit einem oder mehreren Myomen heißt „Uterus myomatosus“. Jede dritte Frau trägt oft mehrere derartige harmlose Myome in Ihrem Uterus in sich.

Die Diagnose kann auf manche verunsichernd und verstörend wirken. Haben Sie keine Beschwerden, ist eine Behandlung Ihrer Myome durch regelmäßiges Beobachten und Kontrollieren ausreichend. Sollten Sie unter myombedingten Beschwerden leiden, stehen Ihnen unterschiedliche Myomtherapieformen zur möglichen Auswahl. Für Ihre persönliche Entscheidungsfindung sollten Sie die langfristige Rückgewinnung Ihrer individuellen Lebensqualität berücksichtigen. Lassen Sie sich bitte in der Sprechstunde mit einem Arzt* Ihres Vertrauens umfassend informieren. Sie haben Zeit für Ihre Entscheidung.

Einige Frauen können nach der ersten Diagnose unter Druck stehen, weil sie z.B. wenig bis gar nichts über Myome wissen. Die Wahl des Therapieverfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Ihrer körperlichen Verfassung,
  • Ihrer Lebenssituation,
  • Ihren Beschwerden,
  • Ihrer Familienplanung als auch der
  • Größe, Lage und Ausdehnung Ihrer gutartigen Gewebeknoten (Myome).

Myome wachsen nicht von heute auf morgen

Um all das herauszufinden, bleibt Ihnen genug Zeit. Das Myom ist nicht von heute auf morgen gewachsen, und genauso wenig müssen Sie von heute auf morgen eine Entscheidung fällen. Bitte informieren Sie sich ausgiebig und in aller Ruhe auf diesem Portal. Hier finden Sie zudem einen Arzt, der Sie auf Ihrem optimalen Lösungsweg mit seinem Fachwissen und seiner Berufserfahrung begleitet.

Myome sind sehr vielseitig

Sie variieren stark in Lage, Form und Größe von Frau zu Frau. Manchmal finden sich nur ein, häufig gleich mehrere Myome in verschiedenen Regionen der Gebärmutter. Sie sind meistens bei der gynäkologischen Untersuchung tastbar und können genauer durch bildgebende Diagnostik, wie z.B. Ultraschall (Sonographie) oder eine Untersuchung im Magnetresonanztomographen (MRT) lokalisiert werden.
Die Diagnose kann im ersten Augenblick auf Sie erschreckend wirken. Da sind Fremdkörper in Ihrem Bauch, von denen Sie nichts wussten. Und dann vielleicht auch noch so viele. Seien Sie gewiss: diese Fremdkörper sind gutartig.

Lage von gutartigen Gewebeknoten (Myome)

Die Lage der Myome ist ausschlaggebend für Ihre Bezeichnung:

  • intramurale Myome: in der Gebärmutterwand
  • transmurale Myome: die ganze Gebärmutterwand einnehmend
  • submuköse Myome: direkt unter der Schleimhaut der Gebärmutter
  • subseröse Myome: direkt an der äußeren Haut der Gebärmutter im Gebärmuttermuskel
  • intraligamentäre Myome: zwischen den Bändern, die die Gebärmutter im Unterbauch halten
  • Zervixmyome: Myome am Gebärmutterhals oder Gebärmutterhalskanal (Cervix Uteri)

Größe von Myomen

  • 1-4 cm große Myome bezeichnet man als klein,
  • 5-9 cm große als mittelgroß und
  • ab 9 cm gelten die gutartigen Muskelknoten (Myome) als groß.

Die Größe der Myome ist für die Stärke einer Regelblutung meist nicht entscheidend, sondern eher ihre Lage.

Entstehung von Myomen

Warum Myome entstehen, ist unbekannt. Es wird vermutet, dass die genetische (erbliche) Veranlagung ein entscheidender Faktor ist. Gutartige Muskelknoten in der Gebärmutter (Myome) können in alle Richtungen wachsen. Sie können schnell oder langsam wachsen. Sie können schrumpfen. Sie können ein Leben lang zwischen ein und zwei Zentimeter klein bleiben. Ihr Wachstum hängt mit mindestens zwei Faktoren zusammen: der Nährstoffversorgung über die Blutzufuhr und dem körpereigenen Hormonspiegel. Letzterer hat Einfluss auf Ihre Gefühlslage.

Das Myom ist immer gutartig. Es trägt – je nach seiner Zellstruktur – verschiedene Namen: Leiomyom, Fibroleiomyom, Adenomyom oder Rhabdomyom.

Ein gutartiger Gewebeknoten (Myom) ist keine bösartige Krebsgeschwulst (Sarkom)

Viele Frauen befürchten, dass die gutartigen Gewebeknoten (Myome) bösartig werden könnten. Diese Angst ist unbegründet. Sehr selten können Myome mit bösartigen Krebsgeschwüren (Leiomyosarkom bzw. Rhabdomyosarkom) verwechselt werden. Mit der bildgebenden Diagnostik wie z.B. Ultraschall (Sonographie) oder Magnetresonanztomographie (MRT) ist die Zusammensetzung der neu entdeckten Geschwulst nicht immer genau bestimmbar. Lassen Sie sich bitte durch diese Möglichkeit nicht mehr verunsichern als nötig. Bei Verdacht auf einen bösartigen Tumor wird durch Ihren Arzt ein sicheres und gut durchdachtes Behandlungsverfahren geplant.

Aussehen von Myomen

Myome haben in der Umgangssprache viele Namen: Geschwülste, Knoten, Auswüchse oder Wucherungen. Ihre Farbigkeit kann weiß, rosa oder leicht bräunlich sein. Myome sind fester als die Gebärmuttermuskelwand an sich. Myome bestehen meist aus Muskelfasern und Bindegewebe, welche in Schichten übereinander wachsen. Sie sind von ihrer Umgebung durch ihr hartes Außengewebe klar abgegrenzt. Ein Myom ist von Blutgefäßen durchsetzt.
Diese versorgen es mit über das Blut transportierten Nährstoffen und werden aus der Gebärmutterarterie (Arteria Uterina) gespeist.

Das erste Gespräch mit dem Arzt

Gutartige Gewebeknoten der Gebärmutter (Myome) werden meistens bei einer gynäkologischen Routineuntersuchung entdeckt. Häufig ist es so, dass im Vorfeld keine Beschwerden aufgetreten sind. Daher kann Sie die Diagnose „Sie haben Myome.“ unvorbereitet treffen. Es kann unter Umständen Ihre Familienplanung beeinflussen. Es gibt zahlreiche Fälle, in denen Frauen mit Myomen ein Kind zur Welt brachten. Selbst wenn die gutartigen Gewebeknoten (Myome) z.B. aufgrund ihrer Größe den Darm oder die Blase zur Seite drängen, muss dies keine unangenehmen Folgen haben. Im Bauchraum ist viel Platz. Myombedingte Beschwerden können – müssen aber nicht sein.

Sollten Sie Beschwerden haben, finden Sie auf diesen Seiten Informationen über operative, nicht-operative und medikamentöse Myomtherapien. Die bereitgestellten Infos ersetzen in keinster Weise das Arztgespräch, helfen Ihnen jedoch, sich Grundwissen anzueignen. Bitte nutzen Sie eine Myomsprechstunde und klären Sie mit einem Arzt all Ihre Fragen.