Myome und Adenomyose

Was ist Adenomyose ?

Die Adenomyose (Adenomyosis uteri) ist eine spezielle Unterform der Gebärmuttererkrankung namens Endometriose. Bei einer Endometriose kommen Zellen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutterhöhle vor. Diese Zellen treten dann meistens im Bauch- oder Beckenraum auf. Von Adenomyose spricht man, wenn die Endometriose artigen Zellen in die Muskelschicht der Gebärmutterwand hinein wachsen.

Was genau ist eine Adenomyose ?

Wenn sich Endometriose Zellen in der Gebärmuttermuskulatur (Myometrium) einnisten und sich damit in der mittleren Schicht der Gebärmutterwand ansiedeln, heißt diese Form der Endometriose Adenomyose (Adenomyosis uteri). Die gewanderten Endometriose Zellen befinden sich also zusätzlich zu den Zellen der innen gelegenen Gebärmutterschleimhaut auch in der darüber liegenden Gebärmuttermuskulatur. Die kann zu einer Vergrößerung und Verdickung der Gebärmutter führen. Diese Gebärmutter Vergrößerungen können an einer einzelnen Stelle oder über die gesamte Muskulatur der Gebärmutter verteilt auftreten. Da Myome aus dem Muskelgewebe der Gebärmutter entwachsen, können sich Endometriose Zellen auch in den gutartigen Muskeltumoren Myome in der Gebärmutter bilden. Wenn das in seltenen Fällen passiert, spricht der Arzt von einem Adenomyom. Die Adenomyose kann allein oder zusammen mit den anderen genannten Formen der Endometriose auftreten.

Sie können also gegebenenfalls alle 3 Diagnosen auf einmal haben: Myome, eine Endometriose und die Unterform davon, die Adenomyose. Doch es besteht kein Grund zur Panik: Aus der Sicht der medizinischen Gewebelehre (Histologie), handelt es sich bei der Endometriose um eine gutartige (nicht krebsartige) Erkrankung. Die Endometrioseherde können in aktive und inaktive Herde unterschieden werden. Myome sind ebenfalls nicht-krebsartig und die Adenomyose auch nicht.

In welchem Alter erkrankt eine Frau an Adenomyose?

Die Endometriose ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Genaue Angaben zur Häufigkeit gibt es allerdings derzeit nicht. Man schätzt, dass in Deutschland zirka 40.000 Frauen neu an Endometriose erkranken.* Der Häufigkeitsgipfel für die Sonderform Adenomyose liegt geschätzt zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr, aber auch andere Lebensalter können vorkommen.
Von Endometriose betroffen sind vor allem Frauen mit Beginn der ersten Regelblutung (Menarche) und vor der letzten Regelblutung (Menopause). Das bedeutet, eine Endometriose kann eine Frau während ihrer gesamten fruchtbaren Lebensphase betreffen. Davor und danach nicht. Die Endometriose ist hormonabhängig, speziell vom Hormon Östrogen, was die Häufung der Endometriose im geschlechtsreifen Alter einer Frau erklären könnte. Östrogene gelten als die wichtigsten weiblichen Sexualhormone aus der Gruppe der Steroidhormone. Zusammen mit Progesteron, dem wichtigsten Vertreter aus der Gruppe der sogenannten Gestagene oder Gelbkörperhormone, werden normalerweise die typischen Veränderungen an der Gebärmutterschleimhaut ausgelöst, die dann zum Regelzyklus führen.

Adenomyose - was ist das?

Adenomyose Beschwerden – Welche Symptome treten auf?

Das auffälligste Symptom einer Adenomyose sind

  • Unterbauchschmerzen
  • Regelschmerzen (Dysmenorrhoe)
  • starke Regelblutung (Hypermenorrhoe)
  • lang dauernde Blutungen (Menorrhagie)
  • unregelmäßige Zwischenblutungen (Metrorrhagie)
  • unerfüllter Kinderwunsch
  • erhöhter Blasendruck
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)

Wenn Sie sich auf unseren Seiten schon etwas weiter informiert haben, werden Sie feststellen, dass viele Symptome der Adenomyose denen der Beschwerden bei Myomen sehr ähnlich sind.

Wann treten Adenomyose Beschwerden auf?

Die Beschwerden können etwa eine Woche vor der Regelblutung im Zuge des Ungleichgewichts zwischen Ihren Hormonen Östrogen und Gestagen während des Zyklus beginnen. Wichtig zu wissen ist, dass zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und der genauen Diagnose ein größerer Zeitraum – auch Monate bis Jahre – liegen kann. Das liegt daran, dass die Beschwerden sehr unspezifisch sein können und auch von Frauen mit schmerzhafter Regelblutung (Dysmenorrhoe) oder bei anderen Schmerzen im Unterbauch angegeben werden. Daher sollten Sie bitte mit Ihrem Arzt ganz im Ruhe andere mögliche Erkrankungen ausschließen, die ähnliche Bschwerden verursachen.

Wie kann eine Adenomyose bei Ihnen diagnostiziert werden?

Vaginaler Ultraschall ist eine Möglichkeit, die Ihr Frauenarzt für Sie zur Untersuchung bereit stellen kann. Um ganz sicher zu gehen, kann ein MRT in Kombaniantion  mit dem vaginalen Ultraschall vorgenommen werden. Auf dem MRT Bild, dass von einem Radiologen gemacht wird, lässt sich die Adenomyose durch kleine weiße Pünktchen in der Muskelschicht der Gebärmutter sehr gut erkennen.

Adenomyose Ursachen

Bisher sind die genauen Ursachen für die Entstehung der Endometriose/Adenomyose wissenschaftlich noch nicht geklärt. Daher gibt es derzeit auch keine Behandlungsmöglichkeiten, durch die die Erkrankung ganz beseitigt oder geheilt werden könnte. Eine vorbeugende Behandlung, die das Entstehen einer Endometriose bzw. Adenomyose verhindern könnte, ist derzeit ebenfalls nicht bekannt.*

Es gibt verschiedene Theorien zur Endometriose Entstehung, jedoch vermag keine für sich allein das komplexe Bild der Endometriose / Adenomyose Erkrankung erklären. Experten gehen  von einem mehrschichtigen Konzept aus, in dem eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle spielen. So werden z. B. genetische Ursachen genau diskutiert wie eine gestörte Immunabwehr. Insgesamt sind Endometriose und Adenomyose zwei sehr komplexe Krankheitsbilder.

Sie machen sich Sorgen, dass Ihre Beschwerden sich auf eine Adenomyose zurückführen lassen? Ihre erste Anlaufstelle ist ein auf Endometriose spezialisierter Frauenarzt. Er kann Sie untersuchen und Ihnen weiterhelfen. Da es vorkommen kann, dass Endometriose bis zu 7 Jahre nicht richtig diagnostiziert wird, sind Sie bei einem dafür ausgebildeten Spezialisten gut aufgehoben. Kontakt zu Endometriose Spezialisten erhalten Sie z.B. über die Europäische Endometriose Liga und über Selbsthilfegruppen wie der Endometriose Vereinigung e.V.

Lesen Sie hier, wie eine Adenomyose (Adenomyosis uteri) diagnostiziert werden kann.